Geschätzte zehn bis 15 Terroristen, die die Westgate-Mall am Samstagmittag gestürmt hatten, verschanzten sich am Montagmorgen im Inneren des Gebäudes. Die somalische al-Shabaab-Miliz, die nach eigenen Angaben hinter dem Attentat steckt, warnte das kenianische Militär vor einem gewaltsamen Befreiungsversuch. Augenzeugen berichteten, kenianische und ausländische Soldaten hätten sich in Richtung des Einkaufszentrums begeben. Kurz darauf seien Schüsse aus dem Gebäude zu hören gewesen.
Mehr als 175 Menschen wurden verletzt, nachdem die Terroristen in zwei Gruppen das volle Einkaufszentrum gestürmt und das Feuer eröffnet hatten. Augenzeugen berichteten am Samstag, die Terroristen hätten Muslime aufgefordert, aus der Westgate-Mall zu fliehen. Zum Beweis hätten diese Koransuren aufsagen müssen. Unter den Toten und Verletzten sollen sich zahlreiche Ausländer befinden.
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Der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Terroristen an. Er drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Er selbst habe nahe Verwandte verloren, sagte Kenyatta. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag verschob am Montag den Prozess gegen den kenianischen Vizepräsidenten William Ruto, um diesem die Gelegenheit zur Rückreise nach Kenia zu geben.
Das Attentat auf das Einkaufszentrum ist der schwerste Terroranschlag in Kenia seit dem Attentat auf die US-Botschaft in Nairobi 1998. Die Shabaab hatte seit langem mit Anschlägen in Kenia gedroht, nachdem die kenianische Armee Ende 2011 in den Konflikt im Nachbarland Somalia eingegriffen und die Islamisten zurückgedrängt hatte. Das Westgate-Einkaufszentrum galt - auch wegen seiner israelischen Eigentümer - als mögliches Terrorziel und war mit privaten Sicherheitskräften vergleichsweise gut gesichert.
