Gedächtniskirche Berlin: Erster Glockenschlag nach Sanierung

Foto: epd/Rolf Zöllner
Gedächtniskirche Berlin: Erster Glockenschlag nach Sanierung
Nach fast drei Jahren Schweigen erklingt am Sonntag, 15. September, wieder das restaurierte Glockenspiel der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Im Anschluss an einen Gottesdienst um 10 Uhr, mit dem die Evangelische Kirche Charlottenburg das Ende der Turmsanierung feiert, werden die Glocken zur Mittagszeit geläutet.
15.09.2013
evangelisch.de

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Bereits seit Juli wurde das Gerüst an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche schrittweise abgebaut, so dass die oberen 35 Meter der frisch sanierten Turmruine wieder sichtbar sind. Seit Anfang 2011 hatten Gerüststangen sowie Aluminium- und Acrylplatten das 71 Meter hohe Wahrzeichen verdeckt. Restarbeiten und Kontrollen am Alten Turm sollen noch bis zum Herbst dauern.

Im Anschluss an das Mittagsgeläut mit dem restaurierten Glockenspiel dankt die Gemeinde den fast 1.500 Fugenpaten. "Wir stellen eine Bronzetafel mit den Namen aller Gold- und Platinpaten auf“, erläutert Pfarrer Martin Germer. Mit 2.000 oder 5.000 Euro konnten die Fugenpaten die Sanierung unterstützen. Eine Schriftrolle mit den Spendernamen kleinerer Beträge wird in das Mauerwerk des Alten Turms eingelassen. Bei einem Empfang auf der Gerüstplattform erhalten Spender und Unterstützer aus nächster Nähe Einblicke in das Baugeschehen.

Die oberen 35 Meter der Turmruine sind bereits wieder sichtbar. Seit Anfang 2011 verdeckten Gerüstplatten das 71 Meter hohe Wahrzeichen. "Viele Menschen waren irritiert und haben den Alten Turm nicht gefunden“, berichtet Germer. Folge: Die Spenden gingen um ein Drittel zurück.

2014 verschwindet der Rest vom Gerüst

Seit August 2013 wird das Gerüst schrittweise abgebaut, so dass unter anderem die vier Ziffernblätter der Turmuhr in den nächsten Wochen wieder sichtbar werden. Sie wurden restauriert und neu vergoldet. Allerdings ist die Restaurierung noch nicht vollständig abgeschlossen: Restarbeiten und Kontrollen am Alten Turm dauern noch bis in den Herbst. Der Sockel des Gerüsts rund um den Turm wird erst Anfang 2014 abgebaut, um den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz nicht zu stören.

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Bei der Sanierung wurden Fugen und schadhafte Steine erneuert, um das Mauerwerk vor eindringender Nässe möglichst dauerhaft zu schützen. Der harte Winter hatte die Arbeiten verzögert, viele Schäden wurden außerdem nach Angaben der Gemeinde erst aus der Nähe sichtbar. Die Kosten blieben dennoch im geplanten Rahmen von 4,2 Millionen Euro. Der Alte Turm war zuletzt zwischen 1982 und 1984 instand gesetzt worden.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten warten neue Baustellen auf die Gemeinde. Die Plattform, auf der die Kirchengebäude stehen, muss instand gesetzt werden. Um die 1,4 Millionen teuren Arbeiten durchführen zu können, sucht die Gemeinde ab sofort Podiumpaten. Auch der Turm der 1961 von Egon Eiermann gebauten Neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche muss saniert werden.