"Brot für die Welt"-Chefin: Militärische Hilfe bringt nur Leid

"Brot für die Welt"-Chefin: Militärische Hilfe bringt nur Leid
Die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, fordert mehr Engagement der Bundesregierung für friedliche Konfliktlösungen in Krisengebieten.

"Wenn wir darauf das Hauptaugenmerk legen, müssten wir uns nicht immer wieder der Frage stellen, ob wir uns an militärischen Missionen beteiligen", sagte die Pfarrerin, die zurzeit dem Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück angehört, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Militärisches Eingreifen sei "teuer und verursacht Leid".

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Man habe weder die Krisen in Afghanistan noch im Irak mit Hilfe internationaler Armeeeinsätze erledigt. Auch der Bürgerkrieg in Syrien könne militärisch nicht gelöst werden, sagte Füllkrug-Weitzel. Dagegen müsse verhindert werden, "dass weiter Waffen in die Region gepumpt werden".

Konfliktprävention und Entwaffnung

Zur Situation im westafrikanischen Mali kurz nach der demokratischen Stichwahl um das Präsidentenamt vor zwei Wochen erklärte die Entwicklungshilfe-Expertin, auch hier sei das Wichtigste Konfliktprävention und Entwaffnung. "Der Konflikt hätte politisch im Vorfeld gelöst werden können. Das hätte man aber wollen müssen", kritisierte sie. Sie hoffe, dass sich der neu gewählte Präsident Ibrahim Boubacar Keïta als "Übergang" verstehe. Er gehöre noch zu dem alten politischen Establishment in Mali, das von Korruption und "faulen Kompromissen" geprägt gewesen sei.

Die Lage in Mali hatte in den vergangenen Monaten die Staatengemeinschaft in Atem gehalten. Nach einem Tuareg-Aufstand im März 2012 hatte das Militär geputscht. Unterdessen brachten Islamisten den Norden Malis unter ihre Kontrolle, bis sie Anfang 2013 von französischen und afrikanischen Eingreiftruppen gestoppt wurden. Anfang Juli ging das Kommando an eine 12.600 Mann starke UN-Blauhelmmission.

Füllkrug-Weitzel hat sich für die Zeit des Wahlkampfes von ihrem Amt bei "Brot für die Welt" freistellen lassen.