Finanzexperten warnen vor nächstem Bankencrash

Finanzexperten warnen vor nächstem Bankencrash
Die beiden Bestsellerautoren Marc Friedrich und Matthias Weik halten den Zusammenbruch des europäischen Finanzsystems für unausweichlich.
10.08.2013
epd
Marcus Mockler

Dieses System sei bereits sieben Mal am Abgrund gestanden und habe nur durch starke staatliche Interventionen gerettet werden können, sagten die beiden Wirtschaftswissenschaftler am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir wissen, dass der nächste Crash kommt, aber wir können nicht sagen wann." Das Buch "Der größte Raubzug der Geschichte" des Autorenduos, in dem das westliche Finanzsystem scharf kritisiert wird, steht seit über einem Jahr auf der "Spiegel"-Bestsellerliste.

Ursache für den erwarteten Crash ist nach Ansicht von Friedrich und Weik unter anderem eine ungehemmte Geldschöpfung durch die Banken. Diese dürften mit einem einzigen hinterlegten Euro einen Kredit von 100 Euro vergeben. Deshalb sei das Geld auf den Konten nicht mehr sicher. Die Garantie der Spareinlagen, wie sie die Bundesregierung ausgesprochen habe, sei "vollkommener Unfug", da sie nirgends gesetzlich verankert sei. Angesichts von zwei Billionen Euro Schulden könne Deutschland gar nicht für fünf Billionen Euro Spareinlagen garantieren.

Kirchen sollen auf Missstände im Finanzsystem hinweisen

Anlegern empfehlen die Autoren, die selbst in Stuttgart eine Vermögensberatung betreiben, den Ausstieg aus Papierwerten und den Einstieg in Sachwerte. Edelmetalle, Grundstücke oder Immobilien verlören in der Krise weniger an Wert als Währungen oder Aktien. Allerdings seien Häuser derzeit insbesondere in Großstädten derart überteuert, dass man auch hier mit einem Platzen der Blase rechnen müsse.

Kirchen und Religionen sollten nach Ansicht von Friedrich und Weik mehr auf die Missstände im Finanzsystem aufmerksam machen. Dabei sollte ein Pfarrer vor Ort "keine Angst davor haben, dass die Sparkasse dann vielleicht das nächste Gemeindefest nicht mehr sponsert". Die beiden Bestsellerautoren gehen davon aus, dass Glaubensgemeinschaften in der Krise wieder mehr Zulauf haben werden.