Studie: Mütter und Kinder profitieren von Kita-Rechtsanspruch

Foto: epd-bild/Klaus Guenter Kohn
Studie: Mütter und Kinder profitieren von Kita-Rechtsanspruch
Der seit dem 1. August geltende Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz kommt einer Studie zufolge Müttern und Kindern gleichermaßen zugute.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) geht aufgrund von am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen einer Simulationsstudie davon aus, dass sich rund 20.000 Mütter nun entscheiden werden, arbeiten zu gehen. Anhand von Analysen der Entwicklung von Kindern fanden die Forscher zudem heraus, dass der Kita-Besuch offensichtlich auch die Entwicklung des Nachwuchses positiv beeinflusst.

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Die Studie des DIW ist Teil der von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) beauftragten Evaluierung der familienpolitischen Leistungen in Deutschland. Die Forscher betrachteten die Wirkung der vom Staat subventionierten Kinderbetreuung. Seit 1. August haben Eltern von Kindern im Alter von ein bis drei Jahren einen Anspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz. Das ebenfalls neue Betreuungsgeld floss nicht in die Studie ein.

Nach Ansicht der Forscher wird der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz die Erwerbstätigkeit von Müttern unter dreijähriger Kinder kurz- bis mittelfristig um zwei Prozentpunkte auf 39 Prozent erhöhen. Die Forscher betrachteten auch den angenommenen Fall, es würde keine subventionierten Plätze geben. Dies würde nach ihrer Auffassung die Erwerbstätigkeit um zehn Prozentpunkte verringern. Grund dafür sind vor allem die Kosten: Ein Halbtagsbetreuungsplatz für unter Zweijährige kostet im Schnitt 836, als Ganztagsplatz 1.150 Euro im Monat. Durch die Subventionierung zahlen Eltern durchschnittlich 117 beziehungsweise 161 Euro.

Bei der Betrachtung der Entwicklung von Kindern in Betreuung oder zu Hausefanden die Forscher heraus, dass Ein- und Zweijährige in Kitas in ihren Alltagsfertigkeiten besser entwickelt sind, das betrifft beispielsweise Sprache und Motorik. Grundschulkinder, die zuvor länger eine Kita besucht haben, seien in ihrem sozialen und emotionalen Verhalten gefestigter. Diese gute Entwicklung setze aber eine gute Qualität in der Betreuung voraus, mahnt das DIW mit Blick auf Zweifel, der schnelle Kita-Ausbau sei zulasten der Qualität gegangen.