Theologieprofessorin unterstützt homosexuelle Paare im Pfarrhaus

Theologieprofessorin unterstützt homosexuelle Paare im Pfarrhaus
Die Bochumer Theologieprofessorin Isolde Karle befürwortet das Zusammenleben von homosexuellen Pastoren mit ihren Partnern im Pfarrhaus.

"Wenn der Kirche daran gelegen ist, dass Menschen in verbindlichen Paarbeziehungen leben, verlöre sie an Glaubwürdigkeit, wenn sie genau diese Verbindlichkeit und damit zugleich den kirchlichen Segen einer bestimmten Gruppe von Pfarrerinnen und Pfarrern vorenthielte", sagte die evangelische Theologin beim 72. Deutschen Pfarrertag, der am Dienstag in Hannover zu Ende ging.

###mehr-artikel###Die EKD hatte 2010 eine Öffnung der Dienstwohnungen für eingetragene homosexuelle Lebenspartnerschaften zugelassen. Das Zusammenwohnen von gleichgeschlechtlichen Paaren im Pfarrhaus ist allerdings noch nicht in allen Landeskirchen offiziell möglich. Zuletzt ist im Juli in Sachsen das EKD-Gesetz in Kraft getreten.

Ein guter Pfarrer ist verlässlich

Bei dem Kongress diskutieren rund 250 evangelische Pfarrer unter dem Thema "Welche Pfarrerinnen und Pfarrer braucht das Land?" über den Wandel ihres Berufsbildes. Die Menschen erwarteten von ihrem Pastor Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit, unterstrich Karle. Sie wollten an der Lebensführung ablesen können, ob sie ihm oder ihr vertrauen könnten. Das sei besonders wichtig in Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen, aber auch im Umgang mit Tod und Sterben.

In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbandes derzeit rund 24.000 aktive Pastoren, unter ihnen ein Drittel Frauen. Der evangelische Pfarrerverband hat in Deutschland rund 21.000 Mitglieder.