Evangelische Allianz will sich nicht in rechte Ecke drängen lassen

Evangelische Allianz will sich nicht in rechte Ecke drängen lassen
Die Deutsche Evangelische Allianz wehrt sich gegen Vorwürfe, rechtsextremes Gedankengut zu fördern.

Hintergrund ist eine Broschüre für die im Herbst stattfindende Interkulturelle Woche der großen Kirchen. Darin heißt es, die Evangelische Allianz beziehe sich positiv auf Medien, die rechtsextremes Gedankengut unter dem Deckmantel der Bürgerlichkeit und Intellektualität vermittelten, etwa auf die Zeitung "Junge Freiheit". Dies sei eine wahrheitswidrige Behauptung, erklärte der Vorsitzende des Dachverbandes evangelikaler Christen, Michael Diener, am Montag im thüringischen Bad Blankenburg.

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"Der Text ist in seiner Diktion genau darauf ausgerichtet, uns in die rechtsextreme Ecke zu stellen", fügte der Generalsekretär der Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, hinzu. In einer Protestnote an den Metropoliten der Griechisch-Orthodoxen Kirche, Augoustinos, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, sowie den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, habe er den Vorwurf des Rechtsextremismus zurückgewiesen. Augoustinos, Zollitsch und Schneider hätten durch ihre Grußadresse in dem Heft "vermutlich unwillentlich" zur Verbreitung dieser Behauptungen beigetragen. Steeb fordert die drei Kirchenleiter dazu auf, sich von den Aussagen zu distanzieren.

Die bundesweite Interkulturelle Woche 2013 steht unter dem Motto "Wer offen ist, kann mehr erleben" und stellt den Kampf gegen Rassismus und Vorurteile in den Mittelpunkt. Die Initiative wird am 21. September in Kiel eröffnet. Bundesweit sind bis 28. September mehr als 4.500 Veranstaltungen an über 500 Orten geplant.

Die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Evangelische Allianz versteht sich als "Netzwerk evangelikaler Christen" mit einem pietistisch, freikirchlich oder charismatisch geprägten und eher konservativen Glaubensverständnis. Bundesweit beteiligen sich an den Aktivitäten der Allianz etwa 1,3 Millionen Menschen. Arbeitsfelder sind diakonische, pädagogische, publizistische und missionarische Tätigkeiten in mehr als 230 Einrichtungen.