Mindestens 15 Tote bei Angriff auf UN-Büro in Mogadischu

Mindestens 15 Tote bei Angriff auf UN-Büro in Mogadischu
Bei einem Angriff auf das UN-Entwicklungsprogramm in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Mittwoch mindestens 15 Menschen getötet worden, darunter vier Ausländer. Der UN-Sonderbeauftragte für Somalia, Nicholas Kay, sprach von einem "eklatanten Akt des Terrorismus".

Wie der britische Rundfunksender BBC berichtete, sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto am Eingang zum Gelände des UN-Entwicklungsprogramms in die Luft. Ein Kameramann der BBC, der zufällig vor Ort war, sah anschließend vier Bewaffnete auf das Grundstück stürmen.

###mehr-links###Soldaten der afrikanischen Eingreiftruppe und der somalischen Armee konnten die Täter nach einem mehr als einstündigen Gefecht im UN-Büro offenbar stoppen. Nach offiziellen Angaben ist das UN-Büro jetzt wieder sicher. Die islamistische Gruppe Al-Schabaab, die zum Al-Kaida-Netzwerk gehört, bekannte sich via Twitter zu dem Anschlag. Die Miliz erklärte, sie habe einige Ausländer getötet.

Kay zeigte sich tief erschüttert. Er verurteilte den Anschlag als "verzweifelten Versuch, Somalia von seinem Weg des Wiederaufbaus und des Friedens abzubringen." Das angegriffene UN-Büro liegt nahe dem stark gesicherten Flugplatz von Mogadischu. Der Angriff zeugt von der weiter unsicheren Lage im Land, trotz aller Fortschritte im Kampf gegen die Schabaab-Miliz. In Somalia sind etwa 18.000 Mann einer afrikanischen Eingreiftruppe stationiert.

Clankriege und Chaos

Das Land am Horn von Afrika hat nach mehr als 20 Jahren Clankriegen und Chaos Somalia seit September wieder eine gewählte Regierung. Die Islamisten, die weite Teile Somalias kontrolliert hatten, wurden zurückgedrängt, verlegten sich aber auf Terror-Anschläge. Großbritannien eröffnete Ende April als erstes westliches Land wieder seine Botschaft in Mogadischu.