Neumann lobt Deutsche Welle als Brückenbauer zwischen Kulturen

Neumann lobt Deutsche Welle als Brückenbauer zwischen Kulturen
Sender als "mediale Visitenkarte Deutschlands in der Welt" gewürdigt
In einem Festakt zum 60-jährigen Bestehen der Deutschen Welle hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) den Sender als "mediale Visitenkarte Deutschlands in der Welt" gewürdigt.

Die Deutsche Welle sei nicht nur Mittler universeller Werte wie Freiheit und Menschenrechte, sondern von Anfang an auch Brückenbauer zwischen den Kulturen gewesen, sagte Neumann am Montag in Bonn. "Sie ist für viele Menschen in unfreien Regionen der Erde erste Informationsquelle, wenn es darum geht, sich aktuell und unbeeinflusst von staatlichen Interessen eine Meinung zu bilden."

###mehr-links### Der Staatsminister betonte, dass die Deutsche Welle im Vergleich zu den ARD-Sendern und dem ZDF einen eher knappen Etat habe. Um den Sender auf Dauer wettbewerbsfähig auf dem internationalen Medienmarkt zu halten, sei eine weitere Kooperation mit ARD, ZDF und dem Deutschlandradio vereinbart worden. Dadurch sollten hochwertige Programme der deutschen Inlandssender noch mehr für die Auslandssendungen der Deutschen Welle nutzbar werden, sagte Neumann.

"Brückenbauer zwischen den Kulturen"

Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor bezeichnete die neu ausgehandelte Kooperation als Gewinn für beide Seiten. "Was kann uns als ARD besseres passieren, als unsere Programmperlen im Ausland präsentieren zu können", sagte Marmor.

###mehr-artikel### Der nordrhein-westfälische Medien-Staatssekretär Marc Jan Eumann (SPD) würdigte die Rolle des Senders für die Geschichte der jungen Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg. "Die Deutsche Welle hat unser Land und seine Werte unabhängig, glaubwürdig und qualitativ hochwertig vermittelt", lobte Eumann. Er betonte, dass journalistisches Handwerk in der schnelllebigen, globalisierten Welt weiter nötig sei für eine informierte Öffentlichkeit.

Sendestart kurz vor dem DDR-Volksaufstand

Deutsche-Welle-Intendant Erik Bettermann erinnerte daran, dass der Sender kurz vor dem Volksaufstand in der DDR 1953 auf Sendung gegangen sei. Damals hatte die Rundfunkanstalt laut Bettermann den Auftrag zu zeigen, dass es mit der Bundesrepublik ein neues, freiheitliches und demokratisches Deutschland gebe. Er lobte die erst wenige Tage alte Kooperationsvereinbarung mit ARD und ZDF als wichtigen Schritt für die Zukunftssicherung der Deutschen Welle.

Der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland war vor 60 Jahren, am 3. Mai 1953, erstmals mit deutschsprachigem Hörfunk auf Kurzwelle auf Sendung gegangen. Die Deutsche Welle wird aus dem Haushalt von Kulturstaatsminister Neumann finanziert und verfügt über einen jährlichen Etat von 270 Millionen Euro. Sie hat 1.500 feste Mitarbeiter in Berlin und Bonn. Zu dem Sender gehören heute Hörfunkprogramme in mehreren Sprachen, ein Fernsehprogramm sowie ein Internetangebot in 30 Sprachen und eine Akademie.