Innenminister würdigt Versöhnungsarbeit der Vertriebenen

Innenminister würdigt Versöhnungsarbeit der Vertriebenen
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat die Versöhnungsbereitschaft der nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesrepublik gekommenen Vertriebenen gewürdigt.

Statt Rache hätten sie sich Aussöhnung und Verständigung verschrieben, sagte Friedrich am Donnerstag im Bundestag. Sie hätten damit Brücken in östliche Länder gebaut, lange bevor es Gespräche auf staatlicher Ebene gegeben habe, ergänzte der Minister, der anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Bundesvertriebengesetzes eine Regierungserklärung vor dem Parlament abgab.

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Friedrich erinnerte darin an die Zeit nach dem Krieg, in der die rund zwölf Millionen Vertriebenen in ein zerstörtes Land kamen. Zwei Millionen Vertriebene seien auf dem Weg oder durch Deportationen gestorben. Der gemeinsame Aufbauwillen habe gezeigt, dass eine Nation eine Solidargemeinschaft sei, "eine Familie in guten wie in schlechten Zeiten", sagte Friedrich.

Der Minister würdigte auch die Vertriebenen in der DDR, die aus ideologischen Gründen nicht als solche bezeichnet worden seien. "Sie hatten keine Stimme, kein Gesicht", sagte Friedrich.

Das Bundesvertriebenengesetz trat im Juni 1953 in Kraft und hatte damals vor allem die Heimatvertriebenen und Sowjetzonenflüchtlinge im Blick. Später kamen auch die Spätaussiedler aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion hinzu. Das Gesetz wurde mehrere Male ergänzt, beispielsweise um Härtefallregelungen für den Nachzug von Angehörigen.