Präsident Freyberg will Image der Vatikanbank aufpolieren

Präsident Freyberg will Image der Vatikanbank aufpolieren
Der neue Präsident der Vatikanbank, Ernst von Freyberg, will das Kreditinstitut des Kirchenstaates aus den Negativschlagzeilen bringen.

"Mein Traum ist es, aus der Vatikanbank einen anerkannten Dienstleister innerhalb der katholischen Weltkirche zu machen, der nicht mehr die Kritik der internationalen Presse auf sich zieht", sagte Freyberg der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). Der deutsche Finanzexperte betonte, dass das Institut mit seinen 114 Mitarbeitern, 18.900 Kunden, einer Bilanzsumme von fünf Milliarden Euro und einem Nettogewinn von zuletzt 86,6 Millionen Euro gesund dastehe.

Das Geldinstitut war in der Vergangenheit wegen des Verdachts auf Geldwäsche ins Gerede gekommen. In den vergangenen Jahren hatte der Vatikan sich um Reformen bei der Bank bemüht. Der im März gewählte Papst Franziskus äußerte sich vor einigen Wochen dennoch kritisch. Wenn Organisationen in der Kirche ein zu großes Gewicht erlangten, zerstörten sie die "Liebesgeschichte", die sie ihrem Wesen nach sei, sagte er.

Im Vordergrund steht für den 54-jährigen Freyberg, der seit Februar im Amt ist, den Ruf der Bank zu verbessern: "Ziel ist es, dass wir dorthin kommen, wo eine normale kleinere katholische Finanzinstitution stehen sollte, die in Ruhe ihren Dienst macht, aber nicht mit ihrem schlechten Ruf der Botschaft der Kirche entgegensteht." "Bis zum Sommer wollen wir alle Anforderungen der Finanzaufseher im Vatikan und der internationalen Prüfer bis ins kleinste Detail erfüllen", sagte Freyberg.

Zudem lasse er in den nächsten Monaten jede einzelne Kundenbeziehung noch einmal extern prüfen. Damit wolle er die Kirche, die Geschäftspartner und die Öffentlichkeit überzeugen, "dass das Institut genau so sauber ist, wie man das von einem Finanzinstitut der katholischen Kirche erwarten kann".

Freyberg sicherte Transparenz zu: "Jetzt gibt es die Entscheidung, dass wir kommunizieren. Wir machen unseren Jahresbericht, unsere Website, machen regelmäßige Treffen mit den Mitarbeitern, den Kardinälen und der Kirche in aller Welt."