SPD-Vize Schwesig: Versöhnung mit Hoeneß muss möglich bleiben

Foto: dpa/Victoria Bonn-Meuser
SPD-Vize Schwesig: Versöhnung mit Hoeneß muss möglich bleiben
Eine gesellschaftliche Versöhnung mit Bayern-Präsident Uli Hoeneß muss nach Ansicht von Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern möglich bleiben. Das fordere das christliche Menschenbild, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende am Donnerstag auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg: "Aber an dem Punkt sind wir noch nicht." Notwendig dafür seien zuvor Reue und Wiedergutmachung.

###mehr-artikel###Hoeneß hatte in der jüngsten Ausgabe der "Zeit" (2. Mai) eine "große Torheit" eingeräumt. Hoeneß räumte ein, dass seine Steuerhinterziehung "ein Riesenfehler" gewesen sei, den er so gut wie möglich korrigieren wolle. Sein Sturz vom Vorbild zum Buhmann sei für ihn ein "ganz großes Problem". Er fühle sich in diesen Tagen auf die andere Seite der Gesellschaft katapultiert. Hoeneß: "Ich habe Riesenmist gebaut, aber ich bin kein schlechter Mensch."

Schwesig ist studierte Finanzwirtin und war vor ihrer politischen Karriere unter anderem Steuerfahnderin in Schwerin. Sie achte das soziale Engagement des Bayern-Präsidenten, sagte sie. Aber das entbinde ihn nicht von der Steuerpflicht. Spenden seien ein Beitrag "on top". Wem es finanziell gutgehe, der müsse auch seinen Beitrag für die Gesellschaft leisten.