Gauck: Behinderte sind Vorbilder für die Gesellschaft

Foto: dpa/Sven Hoppe
Gauck: Behinderte sind Vorbilder für die Gesellschaft
Die Gesellschaft kann nach Ansicht von Bundespräsident Joachim Gauck viel von Menschen mit Behinderung lernen.

Bei einer Veranstaltung des evangelischen Kirchentags in Hamburg sagte Gauck am Donnerstag, diese Menschen seien Vorbilder, weil sie trotz ihrer enormen Lasten etwas leisteten. Dieses "Vorbild in Lebensfreude und Lebensbejahung" brauche das Land. "Dich springt ein 'Ja zum Leben' an", sagte er.

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Gauck, der selbst evangelischer Theologe ist, diskutierte vor mehreren Tausend Menschen mit dem seit einem Unfall bei "Wetten dass..?" gelähmten Schauspielstudenten Samuel Koch und dem behinderten Pfarrer und Paralympics-Sieger Rainer Schmidt. Die beiden hätten begriffen, "dass sie viel mehr vermögen, wenn sie etwas von sich verlangen", sagte Gauck. Es sei ein elementares Element der Gesellschaft, "dass wir uns nicht hängen lassen", sagte der Bundespräsident.

Dies gelte "für alle Menschen, die aus dem Normalmaß herausfallen", ergänzte Gauck und nannte als Beispiel Langzeitarbeitslose, die vor der Wahl stünden, sich damit einzurichten oder weiter nach einer Anstellung zu streben. Man müsse lernen, an sich selbst Erwartungen zu richten, nicht nur an die Gesellschaft, die unterstützt.

"Das ist keine Einbahnstraße", sagte Gauck: "Wenn wir etwas von uns fordern, tun wir uns etwas Gutes."