Kinderärzte: Beschneidung oder Ohrlochstechen nicht bagatellisieren

Kinderärzte: Beschneidung oder Ohrlochstechen nicht bagatellisieren

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat seine Ablehnung der religiös begründeten Beschneidung von minderjährigen Jungen bekräftigt. Beschneidung dürfe genau wie Piercing oder Ohrlochstechen nicht bagatellisiert oder als "Familienangelegenheit" betrachtet werden, erklärte Verbandspräsident Wolfram Hartmann am Montag in Köln. Es handle sich um Körperverletzungen, die als "Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit von Kindern" anzusehen seien.

###mehr-artikel###Mit Blick auf den angekündigten Gesetzentwurf zur religiösen Beschneidung forderte Hartmann eine klare und eindeutige Positionierung des Gesetzgebers zum Stellenwert des Kindeswohls. "Wir sind gespannt, wie der Deutsche Bundestag das Erziehungsrecht von Eltern und die Religionsfreiheit gegenüber dem Recht eines jeden Kindes auf körperliche Unversehrtheit bei der anstehenden Gesetzgebung abgrenzt."