Türkische Gemeinde fordert Hilfen für die Angehörigen der NSU-Opfer

Türkische Gemeinde fordert Hilfen für die Angehörigen der NSU-Opfer
Nach der Verschiebung des NSU-Prozesses hat der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, die bayerische Landesregierung aufgefordert, den Angehörigen der Opfer zu helfen.

"Jetzt muss sich das Justizministerium in Bayern klar zu Wort melden und von sich aus Vorschläge machen, wie die neuen Probleme gelöst werden können", sagte Kolat der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Es sei schon eine Überwindung für die Angehörigen gewesen, an dem Prozess überhaupt teilzunehmen. Zugleich seien ihnen immense Kosten entstanden. Daher müsse rasch geklärt werden, wer dafür aufkomme.

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Zugleich kritisierte Kolat, dass der Prozess verschoben worden sei, "ohne über die Komplikationen nachzudenken". Das Münchner Oberlandesgericht habe das Ausmaß des Prozesses nicht verinnerlicht. Sein skandalöses Verhalten von Anfang an habe jetzt zu dieser peinlichen Verschiebung geführt. Das sei absolut kein guter Start, sagte Kolat.

Das Münchner Oberlandesgericht hatte am Montag die Verschiebung des Prozesses bekanntgegeben. Das Verfahren gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier weitere Angeklagte soll nun am 6. Mai beginnen. Ursprünglich sollte der Prozessauftakt an diesem Mittwoch sein. Als Grund für die Verschiebung nannte eine Gerichtssprecherin die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom Freitag, mit der ein neues Akkreditierungsverfahren für Journalisten notwendig werde.