Bischöfin Junkermann besorgt über Prozess gegen Pfarrer König

Bischöfin Junkermann besorgt über Prozess gegen Pfarrer König
Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hat sich besorgt über den Strafprozess gegen den Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König geäußert. Der evangelische Theologe, der im Zusammenhang mit Protesten gegen einen Neonazi-Aufmarsch vor Gericht steht, habe mit Jugendlichen "im Dienst von Lebensfreundlichkeit gegen rechtsextrem geprägte Lebensfeindlichkeit" protestiert, sagte Junkermann am Donnerstag bei der Frühjahrstagung der Synode.

Sie werte es als ein Krisenzeichen für die demokratische Gesellschaft und für zivilgesellschaftliches Engagement, wenn bereits die Anwesenheit bei solchen Protesten gegen rechtsextremes Gedankengut strafrechtliche Konsequenzen haben könne, sagte die Theologin. Das Kirchenparlament tagt noch bis Sonntag in Wittenberg.

###mehr-artikel###König muss sich seit Anfang April vor dem Dresdner Amtsgericht wegen schweren Landfriedensbruchs verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, bei Demonstrationen gegen einen rechtsextremen Aufmarsch 2011 zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben.

Die Gesellschaft brauche das zivilgesellschaftliche Engagement vieler Menschen gegen bedrohliche rechtsextreme Entwicklungen und Aktionen bis hin zu Morden, betonte Junkermann in ihrem Bericht zum Auftakt der Synode. Viele Gemeindemitglieder und Mitarbeiter zeigten Gesicht gegen rechtsextreme, menschenfeindliche und antisemitische Äußerungen. Deshalb seien sie mitunter auch Bedrohungen und Übergriffen ausgesetzt.