Schwellenländer gründen eigene Entwicklungsbank

Schwellenländer gründen eigene Entwicklungsbank
Die Regierungen von Brasilien, Russland, China, Indien und Südafrika haben sich auf die Gründung einer eigenen Bank für Entwicklungsländer geeinigt.

"Es ist geschafft", sagte der südafrikanische Finanzminister Pravin Gordhan am Dienstag beim Gipfeltreffen der sogenannten BRICS-Länder im südafrikanischen Durban. Die Gründung der Bank wird als Zeichen gewachsener Macht der fünf aufstrebenden Schwellenländer gesehen.

Mit der BRICS-Bank soll ein Gegengewicht zum Internationalen Währungsfonds (IWF) und zur  Weltbank geschaffen werden. Die Bank soll mit einem Kapital von insgesamt 50 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden und Infrastruktur-Projekte in Entwicklungsländern finanzieren. Jedes der fünf BRICS-Mitglieder soll zehn Milliarden US-Dollar  beitragen. Über Details, etwa in welchem Land die Bank ihren Sitz haben wird, wird noch verhandelt.

Die fünf Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zeichneten sich in den vergangenen Jahren durch hohes Wirtschaftswachstum aus und gelten als wichtige politischen Akteure der Zukunft. Seit 2006 treten sie Staatengemeinschaft auf, 2010 ist Südafrika der Gruppe beigetreten. Zusammen stellen die BRICS-Länder derzeit etwa 44 Prozent der Weltbevölkerung und tragen 25 Prozent zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt bei.

An dem Gipfel in Durban nehmen neben Südafrikas Präsident und Gastgeber Jacob Zuma die Staatsoberhäupter von Brasilien, China und Russland, Dilma Rousseff, Xi Jinping und Wladimir Putin teil, sowie der indische Regierungschef Manmohan Singh.

Am Mittwoch war unter anderem ein Treffen mit mehreren afrikanischen Staats- und Regierungschefs vorgesehen. Außerdem sollte eine Erklärung unterzeichnet werden über die Entwicklung und die weitere Zusammenarbeit der BRICS-Staatengemeinschaft. Südafrikas Präsident Zuma wollte außerdem die Gründung eines gemeinsamen Wirtschaftsrates bekanntgeben.