Früherer EKD-Bevollmächtigter Reimers legt Erinnerungen vor

Foto: epd-bild/Rolf Zoellner
Früherer EKD-Bevollmächtigter Reimers legt Erinnerungen vor
Stephan Reimers, der Vorgänger von Prälat Bernhard Felmberg in Berlin, hat seine Lebenserinnerungen vorgelegt. Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) stellte das Buch "Ein Gott für jeden oder für keinen" am Mittwochabend vor.

Reimers war von 1999 bis 2009 Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union und damit für die Bundesregierung und das Parlament ein wichtiger Ansprechpartner.

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Niebel sagte in Berlin, die beiden großen Kirchen seien entscheidende Partner in der Entwicklungspolitik. Sie könnten auch in besonders schwierigen politischen Situationen aktiv werden, wo dies der Bundesrepublik nicht möglich sei.

Hauptgrund für Niebel, Reimers' Buch vorzustellen, war die enge Verbindung der beiden. Als Jugendlicher klebte Niebel für Reimers, der damals in Hamburg für den Bundestag kandidierte, Wahlplakate. Reimers arbeitet heute im Innovationsbeirat des Entwicklungsministeriums mit. Beide verbindet auch ihre jahrzehntelange intensive Beschäftigung mit Israel und Palästina. Reimers legt darauf auch den Schwerpunkt in seinen Erinnerungen. Sie tragen den Untertitel: Erfahrungen im christlich-jüdischen Gespräch.

Koalition von Christen und Juden

Der interreligiöse und partnerschaftliche Dialog sei immer Reimers wichtigstes Anliegen gewesen, sagte Niebel. Reimers schildert in seinem Buch nicht nur seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Dialog, sondern stellt auch ihm liebgewordene jüdische Gesprächspartner vor, so den Journalisten und Religionswissenschaftler Shalom Ben-Chorin und den Rabbiner und langjährigen Vorsitzenden des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Nathan Peter Levinson.

Reimers sagte, mit Levinson verbinde ihn die Überzeugung, dass der Glaube an Gott keinen Menschen ausschließen könne. Von ihm habe er auch den Titel seiner Erinnerungen, ein Gott für jeden oder für keinen. Christen und Juden könnten über die Verschiedenheit ihrer Glaubensinhalte hinweg eine Koalition mit gemeinsamen Anliegen bilden, etwa im Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit oder für den Frieden im Nahen Osten.

Der 69-jährige Reimers lebt in Hamburg und bekleidet zahlreiche Ehrenämter. Bevor er 1999 für die EKD in Berlin tätig wurde, war er Direktor der Evangelischen Akademie Nordelbien und Landespastor der Diakonie in Hamburg.