Henning Scherf fordert weniger Geld für Manager

Henning Scherf fordert weniger Geld für Manager
Der langjährige Bremer Bürgermeister Henning Scherf (SPD) will erreichen, dass Manager weniger Geld bekommen. "Einige Manager haben keinen inneren Kompass und nehmen, was sie kriegen können", sagte Scherf der "Welt am Sonntag". Deutschland brauche Regeln für Topgehälter. Das Land sei ein attraktiver Wirtschaftsplatz, daher würden die Manager nicht davonlaufen oder erwägen, gar nicht erst herzukommen.

"Wir müssen das Raubtierverhalten zähmen", sagte der 74-jährige Sozialdemokrat. Ein Gehalt von 17 Millionen Euro, wie es Martin Winterkorn von Volkswagen bekomme, könne man keinem Menschen vermitteln. Es sei Sache der Tarifparteien, dies auszuhandeln. Obergrenzen sollten jedoch individuell und nicht pauschal festgelegt werden. "Ich bin gegen eine starre Formel für die gesamte Wirtschaft", sagte Scherf der Zeitung. Die Grenzen müssten in Relation zur Bezahlung der Mitarbeiter stehen.

Zugleich forderte Scherf eine Mindestsicherung im Alter: "Es gibt reale Existenzprobleme bei uns, und das im reichen Deutschland." Nach der Bundestagswahl im Herbst sieht der Sozialdemokrat Chancen für eine umfassende Reform der Sozialversicherungen. Deutschland könne die Pflege heutiger und zukünftiger alter Menschen nicht mehr finanzieren. "Wir müssen Pflege in Heimen vermeiden, sie in die Wohnungen verlagern und dezentralisieren", forderte Scherf. Das Geld aus der Pflegeversicherung gehöre in die Hände der Betroffenen, nicht der Träger der Pflegeeinrichtungen.