Politikwissenschaftler Buro erhält Göttinger Friedenspreis

Politikwissenschaftler Buro erhält Göttinger Friedenspreis
Der Politikwissenschaftler Andreas Buro hat den Göttinger Friedenspreis erhalten.

Buro sei ein konsequenter Pazifist und unermüdlicher politischer Aktivist, begründete die "Stiftung Dr. Roland Röhl" ihre Entscheidung bei der Preisvergabe am Samstag in Göttingen. Er habe die deutsche Friedensbewegung entscheidend geprägt und die zivile Konfliktbearbeitung als Alternative zu Militäreinsätzen entwickelt und vorangetrieben. Der 84-jährige Wissenschaftler lehrte lange Jahre an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M.. Der Friedenspreis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Seit Mitte der 1950er Jahre habe Buro friedenspolitische Bewegungen, Aktionen und Kampagnen entscheidend mitgeprägt, hieß es. Ihm gelinge der oft schwierige Balance-Akt zwischen auf Versöhnung zielender Friedensarbeit und dem streitbaren Menschenrechtskampf.

Buro warnte in seiner Dankesrede vor einem stärkeren weltweiten militärischen Wettrüsten. "Gegenwärtig, so scheint es, steuert alles auf Kriegspolitik zu." Für eine vorausschauende Friedensarbeit werde jedoch fast nichts getan, kritisierte der Wissenschaftler. Die Weltbevölkerung habe jedoch nur eine Zukunft, wenn Kriegspolitik durch Friedenspolitik ersetzt werde.

Mit dem Preis würdigt die Röhl-Stiftung Einzelpersonen oder Gruppen, die sich durch wissenschaftliche Arbeit oder im praktischen Einsatz um den Frieden verdient gemacht haben. Die Auszeichnung wurde seit 1999 unter anderem an die Organisation Pro Asyl und den SPD-Politiker Egon Bahr verliehen. Der 1997 gestorbene Roland Röhl, Namensgeber der Stiftung, befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.