Archäologen finden Überreste von Kirchenbau aus dem 7. Jahrhundert

Archäologen finden Überreste von Kirchenbau aus dem 7. Jahrhundert
Archäologen haben im rheinland-pfälzischen Ingelheim die Überreste eines der ältesten Kirchenbauten der Mittelrheinregion aus der Merowingerzeit entdeckt. Bei Grabungen auf dem Gelände der katholischen St.-Remigius-Kirche seien Mauerreste gefunden worden, die einen Vorgängerbau für das 7. oder sogar 6. Jahrhundert belegen, sagte Holger Grewe, Leiter der Kaiserpfalz-Ingelheim-Forschungsstelle, am Dienstag.

Die Funde hätten zur Folge, dass die Geschichte der Stadt in neuem Licht erscheine. So sei nun zweifelsfrei nachgewiesen, dass es in Ingelheim schon lange eine repräsentative Großkirche gab, bevor Karl der Große seine Kaiserpfalz dort bauen ließ.

###mehr-artikel###"Diese Kirche im 7. Jahrhundert war annähernd so groß wie der stehende Bau", sagte Grewe. Bei Grabungen auf dem Kirchhof waren die Archäologen auf frühmittelalterliche Gräberfelder gestoßen. An einzelnen Grabstätten fanden sich Steinplatten, die teilweise auf den Überresten des alten Kirchenfundaments lagen. Ein Mauerring unter dem Boden des Kirchturms deute sogar auf einen bislang völlig unbekannten, noch älteren Vorgängerbau an derselben Stelle hin. Bisher waren Historiker meist davon ausgegangen, dass Ingelheim sich als Ort erst mit der Kaiserpfalz entwickelte.

Die katholische St.-Remigius-Kirche ist eines der Wahrzeichen der rheinland-pfälzischen Kreisstadt Ingelheim. Der heutzutage sichtbare Kirchenbau stammt überwiegend aus der Barockzeit.