UN: Syrien eine der größten humanitären Krisen

UN: Syrien eine der größten humanitären Krisen
Der Bürgerkrieg in Syrien ist nach Einschätzung des Kinderhilfswerks UNICEF zu einer der größten humanitären Krisen der vergangenen Jahrzehnte geworden.

Die Lage der Menschen in den umkämpften Gebieten verschlimmere sich täglich, sagte UNICEF-Sprecher Patrick McCormick am Freitag in Genf. UN-Helfer hätten nur begrenzte Bewegungsfreiheit im Land. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR flüchteten allein in den vergangenen 30 Tagen rund 100.000 Syrer vor der Gewalt ins Ausland.

###mehr-artikel### UNICEF-Sprecher McCormick erklärte, dass in vielen Städten wie Aleppo ein akuter Mangel an Wasser, Lebensmitteln, Medizin und Unterkünften für die Bevölkerung herrsche. Laut UN-Schätzungen befinden sich rund 1,2 Millionen Syrer innerhalb ihrer Heimat auf der Flucht vor Verfolgung und Gefechten.

Der UNICEF-Sprecher sagte weiter, dass Schulen für den Unterricht geschlossen seien. Etliche Gebäude dienten als provisorische Unterkünfte für Flüchtlinge oder seien beschädigt. Zudem sei in vielen Gebieten die Sicherheitslage so angespannt, dass ein normaler Unterricht nicht verantwortbar sei.

Flüchtlingszahlen auf über 200.000 gestiegen

Der Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Adrian Edwards, bezifferte die Zahl der registrierten Flüchtlinge aus Syrien im Ausland und derer, die auf Registrierung warten, auf 229.000. Vor einem Monat habe diese Zahl noch bei 129.000 gelegen.

In der Türkei seien 80.000 Syrer untergekommen. In Jordanien hätten 74.000 Syrer Zuflucht gefunden. Die restlichen Flüchtlinge verteilten sich auf den Libanon (57.000) und den Irak (19.000). Der diktatorisch regierende Präsident Syriens, Bashar al-Assad, versucht seit März 2011, einen Volksaufstand mit Gewalt zu ersticken. Regierungstruppen liefern sich mit Oppositionellen erbitterte Kämpfe.