Gauck: Weihnachten verbindet Menschen jeden Glaubens

Gauck: Weihnachten verbindet Menschen jeden Glaubens
Bundespräsident Joachim Gauck unterstreicht das Verbindende des Weihnachtsfestes über Religionsgrenzen hinweg.

Weihnachten verbinde, wenn Menschen sich besuchen und beschenken - "mit schönen Dingen, vor allem jedoch mit Zuwendung", sagte der evangelische Theologe Gauck in seiner ersten Ansprache zum Fest als Staatsoberhaupt.

Für Christen sei Weihnachten das Versprechen Gottes, "dass wir Menschen aufgehoben sind in seiner Liebe", sagte Gauck: "Aber auch für Muslime, Juden, Menschen anderen Glaubens und Atheisten ist es ein Fest des Innehaltens, ein Fest der Verwandten und Wahlverwandten."

Gauck beklagte in der vorab aufgezeichneten Fernsehansprache, die am Abend des ersten Feiertages ausgestrahlt wird, die kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit ebenso wie alltägliche Gewalt in Deutschland. "Wir sehnen uns nach Frieden - auch und gerade, weil in der Realität so viel Unfriede, so viel Krieg herrscht", sagte der Bundespräsident. Ausdrücklich dankte er den deutschen Soldaten für ihren Einsatz in Afghanistan, die "unter Einsatz ihres Lebens Terror verhindern und die Zivilbevölkerung schützen".

In Deutschland seien die Menschen verunsichert, weil die Schere zwischen Arm und Reich auseinandergehe. "Sorge bereitet uns auch die Gewalt: in U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben." Angesichts all dessen seien nicht nur tatkräftige Politiker gefragt, sondern auch engagierte Bürger.

Gauck warb für ein solidarisches Deutschland: "Ein Land, das den Jungen Wege in ein gutes Leben eröffnet und den Alten Raum in unserer Mitte belässt. Ein Land, das jene, die seit Generationen hier leben, mit jenen verbindet, die sich erst vor Kurzem hier beheimatet haben."