Menschenrechtsgericht: Schmerzensgeld für Khaled el-Masri

Menschenrechtsgericht: Schmerzensgeld für Khaled el-Masri
Der mazedonische Staat muss 60.000 Euro Schmerzensgeld an den Deutsch-Libanesen Khaled el-Masri zahlen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg verurteilte Mazedonien am Donnerstag wegen fünffacher Verletzung der Menschenrechtskonvention. El-Masri war Ende 2003 an der mazedonischen Grenze festgenommen worden. Er wurde in Skopje von mazedonischen und US-amerikanischen Geheimdienstlern misshandelt und schließlich nach Afghanistan verschleppt.

Die Straßburger Richter hielten die Aussagen El-Masris zu dem Fall im Wesentlichen für glaubwürdig. Vielfach seien sie durch Beweise untermauert, erklärten sie. Demnach ist El-Masri Opfer eines der CIA-Geheimtransporte, die vom Europarat und Menschenrechtlern seit vielen Jahren scharf kritisiert werden. Er wurde monatelang ohne Anklage in einem geheimen Gefängnis nahe Kabul festgehalten, dort immer wieder verhört und misshandelt.

Der Menschenrechtsgerichtshof verurteilte Mazedonien wegen Folter und Misshandlung, Freiheitsberaubung, Verletzung des Privatlebens und fehlender Untersuchung seines Falls. Das Urteil ist rechtskräftig.