Ältestes römisches Militärlager in Deutschland nachgewiesen

Ältestes römisches Militärlager in Deutschland nachgewiesen
Archäologen haben im Hunsrück die Existenz des ältesten römischen Militärlagers auf deutschem Boden nachgewiesen.

Das Lager in der Nähe von Hermeskeil sei vermutlich bereits während des Gallischen Krieges um 50 vor Christus entstanden, teilte die Johannes Gutenberg-Universität am Dienstag in Mainz mit. Das knapp 26 Hektar große, von Erdwällen umgebene Gelände bot einst mehreren tausend römischen Soldaten Platz. Nach Einschätzung der Forscher schlugen die Römer von hier den Widerstand des Stammes der Treverer nieder.

Ausgrabungen bald abgeschlossen

Die Ausgrabungen auf dem Territorium des einstigen Militärlagers hatten im März 2010 begonnen und sollen im September abgeschlossen werden. Die Anlage war bereits seit vielen Jahren bekannt, die Frage ihrer Zweckbestimmung und der Erbauer jedoch lange ungeklärt. Obwohl Heimatforscher bereits im 19. Jahrhundert vermuteten, bei den noch sichtbaren Erdwällen handele es sich um ein römisches Lager, konnte die These durch frühere Grabungen nicht bestätigt werden. Bislang galt das Militärlager auf dem Petrisberg in Trier aus der Zeit um 30 vor Christus als ältester Römerstützpunkt im heutigen Deutschland.

Die Mainzer Wissenschaftler waren bei ihren Arbeiten im Hunsrück zunächst auf eine große Menge antiker Schuhnägel gestoßen, mit denen einst die Sandalen der römischen Soldaten besetzt waren. Später bestätigten Keramikfunde die Annahme, dass es sich um ein Römerlager handelte. Naturwissenschaftliche Messungen hätten zweifelsfrei ergeben, dass es sich um eine Anlage aus der Zeit der späten römischen Republik handele, sagte Projektleiterin Sabine Hortung dem Evangelischen Pressedienst (epd).