Paritätischer warnt vor Ungleichheit im Gesundheitssystem

Paritätischer warnt vor Ungleichheit im Gesundheitssystem
Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt vor einer wachsenden gesundheitlichen Chancenungleichheit in Deutschland.

Die ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung sterben im Durchschnitt zehn Jahre früher als die reichsten 20 Prozent, sagte der Verbandsvorsitzende Rolf Rosenbrock am Dienstag in Berlin. In einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) fordert der Verband ein Präventionsgesetz, damit die Lebenserwartung "nicht länger vom Geldbeutel" abhänge.

###mehr-artikel### Schon im Kindergarten zeige sich die "Gesundheitskluft", kritisierte Rosenbrock. Kinder aus sozial benachteiligten Familien seien nachweislich häufiger von physischen oder psychosozialen Probleme betroffen: "Dieser Zustand ist beschämend und in einem der reichsten Länder der Welt untragbar."

Konkret fordert der Verband ein eigenes Bundesgesetz für die nicht-medizinische Prävention und Gesundheitsförderung. Es brauche mehr Aufklärungs- und Informationskampagnen und mehr Impfungen, erklärte Rosenbrock.

###mehr-links### Maßnahmen müssten zielgruppenspezifischer als bisher sein, etwa mit Programmen in Kindertageseinrichtungen und Programmen für Migranten. Projekte müssten dauerhaft gefördert werden. Durch erfolgreiche Prävention würden langfristig auch die Sozialsysteme entlastet, betonte Rosenbrock.