Trotz Twitter und Facebook: Postkarten sind nicht unterzukriegen

Trotz Twitter und Facebook: Postkarten sind nicht unterzukriegen
Auch wenn Urlauber zunehmend SMS, Twitter oder Facebook nutzen: Die wirklich engen Freunde erhalten weiterhin meist einen postalischen Gruß, wie Volkskundler des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe herausfanden.

Die erste Karte wurde am 1. Juli 1870 als "Correspondenzkarte" von der Postverwaltung des Norddeutschen Bundes eingeführt, wie die Forscher erläuterten. Schon seit dem ersten Tag ihrer Einführung sei die Postkarte ein Verkaufshit gewesen. Sie sei in allen Bevölkerungsschichten schnell bekannt geworden, als im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die Feldpost-Korrespondenzkarte portofrei in die Heimat befördert wurde.

Postkarten als Reisemitbringsel

Mit dem späteren Aufkommen bebilderter Postkarten gewann die Karte nochmals an Popularität. Ab der Jahrhundertwende hätten Fotopostkarten fest zum touristischen Reiserepertoire gehört, da breite Bevölkerungsschichten auf diese Weise in der Lage gewesen seien, ihren Urlaubsaufenthalt zu präsentieren.

Inzwischen gibt es nach Angaben der Volkskundler beim Kartenversand aber einen starken Einbruch: Im Jahr 1954 wurden noch 920 Millionen Karten verschickt. Im Jahr 2011 waren es nach Angaben der Deutschen Post in der gesamten Bundesrepublik nur noch etwa 162 Millionen Karten.