Bombendrohung bei "Pussy Riot"-Prozess

Bombendrohung bei "Pussy Riot"-Prozess
Das Moskauer Gericht, in dem derzeit der umstrittene Prozess gegen die Frauen-Punkband "Pussy Riot" stattfindet, ist am Donnerstag wegen einer anonymen Bombendrohung geräumt worden. Wie die russische Agentur Interfax mitteilte, habe sich diese Drohung jedoch als falsch herausgestellt.

Die Pressesprecherin des Moskauer Bezirksgerichts, Darja Ljach, erklärte vor dem Gerichtsgebäude, ein anonymer Anrufer habe am Telefon davon gesprochen, dass das Gericht vermint sei. Anschließend habe er die Worte "Freiheit für Pussy Riot!" gerufen. Daraufhin war das Haus geräumt worden. Die Polizei rückte mit Spürhunden an.

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Die drei Frauen stehen vor Gericht, nachdem sie im Februar bei einem sogenannten Punkgebet in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau scharfe Kritik an Kreml-Chef Wladimir Putin geübt hatten. Ihnen wird Rowdytum aus religiösen Hass vorgeworfen. Den drei Frauen drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Angeklagte: Zu wenig Schlaf und Ernährung

Vor der Bombendrohung war im Gerichtssaal erneut ein Antrag auf Ausschluss der Richterin wegen Befangenheit gestellt worden. Er wurde, wie die vier vorausgegangenen Anträge, abgelehnt. Darüber hinaus beklagte sich die Angeklagte Maria Alechina erneut über mangelnden Schlaf und ungenügende Ernährung. Sie kritisierte zudem die unerträglichen Transportbedingungen. Vier Stunden hätten die drei jungen Frauen wegen Verkehrsstaus in dem Polizei-Bus verbringen müssen.