Duisburg gedenkt der Loveparade-Opfer

Duisburg gedenkt der Loveparade-Opfer
Am zweiten Jahrestag des Loveparade-Unglücke hat der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) die Angehörigen um Verzeihung gebeten.

"Ich bitte um Entschuldigung für das unfassbare Leid, dass in dieser Stadt geschehen ist und für immer mit ihr verbunden sein wird", sagte Link am Dienstagabend auf der öffentlichen Gedenkfeier in Duisburg. Der 24. Juli 2010 gehe als schwärzester Tag in die Geschichte der Stadt ein, erklärte das seit wenigen Wochen amtierende Stadtoberhaupt vor mehr als 1.000 Menschen.

Link bekannte sich auch zu der besonderen Verantwortung der Stadt. "Ich will mich zu diesem Tag bekennen und Verantwortung annehmen, die aus ihm erwächst", sagte Link weiter auf der Gedenkfeier, an der unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) teilnahm. Als Konsequenz werde er auf einen offenen Dialog zu setzen und Transparenz schaffen, unterstrich er. Dazu gehöre auch, die Aufarbeitung des Geschehens rückhaltlos zu unterstützen.

Ohne namentlich seinen Amtsvorgänger zu nennen, entschuldigte sich Link auch dafür, "dass es einzelne so lange nicht vermocht haben, auf Sie zuzugehen, und nicht die Kraft fanden, Ihnen gegenüber angemessene Worte der Entschuldigung zu finden". Der frühere Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) war vor allem wegen seiner Weigerung, politische Verantwortung für das Unglück einzuräumen, Anfang des Jahres auf Initiative von Bürgern abgewählt worden.

Der Vorsitzende des Vereins Loveparade Selbsthilfe, Jürgen Hagemann, erklärte, es gehe darum, die Erinnerungen wach zu halten an die Opfer, an das Leid der Verletzten und an die Retter. An der Gedenkfeier kamen auch Angehörige der Opfer zu Wort.

Bis zum Nachmittag hatten Hunderte Menschen an der provisorischen Gedenkstätte am Karl-Lehr-Tunnel und am Mahnmal Blumen für die 21 Toten abgelegt und Kerzen angezündet. Fotos, Kreuze und Fahnen aus den Herkunftsländern der Toten erinnerten an die Menschen, die damals in Duisburg feiern wollten und stattdessen ums Leben kamen. In der Nacht zum Dienstag hatten hier über 1.000 Kerzen im Gedenken an die Opfer gebrannt.

In der Salvatorkirche fand ein Gedenkgottesdienst für die Opfer, Verletzten und Helfer statt. Die Angehörigen sowie die verletzten Überlebenden wurden am Jahrestag von Notfallseelsorgern begleitet.

Am 24. Juli 2010 waren 21 Teilnehmer der Loveparade ums Leben gekommen und mehrere Hundert verletzt worden.