Als Nikolaus Schneider Weltmeister wurde

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München, Olympiastadion, 7. Juli 1974: Rainer Bonhof (weißes Hemd) und René van de Kerkhof im Wettlauf um den Ball. Hinten links, nicht mehr im Bild: Nikolaus Schneider, damals 26-jähriger Theologiestudent. Unter den Augen des heutigen EKD-Ratschefs gewann die bundesdeutsche Elf das WM-Finale gegen Holland mit 2:1.
Als Nikolaus Schneider Weltmeister wurde
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider ist nicht nur ein Ass an der Tischtennisplatte, sondern auch ein begeisterter Kicker. Zum Auftakt der Fußball-EM in Polen und der Ukraine erinnert er sich auf evangelisch.de an seine beeindruckendsten Fußballerlebnisse - als Aktiver und als Zuschauer.

Das ist zwar schon lange her, war mir aber damals schrecklich peinlich: Als Torwart beim VfL Hüttenheim hatte ich bei einem Spiel in einem bitterkalten Winter in meinem Kasten nichts zu tun, weil wir der gegnerischen Mannschaft weit überlegen waren. Also versuchte ich mich irgendwie warm zu halten.

Dann kam mal ein Schuss auf mein Tor. Ein Ball, der leicht zu halten war. Aber weil meine Finger völlig steif gefroren waren, habe ich den nicht gepackt. Er ist mir über dem Kopf durch die Hände gerutscht. Tor für die anderen, dabei hätte ich einfach nur fausten müssen. Peinlich.

Der rheinische Präses Nikolaus Schneider 2004 beim Freizeitkicken in seinem Wohnort Neukirchen-Vluyn bei Duisburg. Foto: epd-bild/Katja Illner

Der größte Moment: München 1974

Gerne erinnere ich mich aber an die Zeit, als wir um die Westdeutsche Meisterschaft mitgespielt haben. Das waren hochkarätige Spiele, die eine Menge Spaß gemacht haben. Und ich war damals ziemlich gut in Form. Das waren dann schon Highlights in meiner aktiven Zeit.

Mein Highlight als Zuschauer war das Endspiel bei der WM 1974 in München: Deutschland gegen Niederlande. Mein Schwiegervater hatte für ziemlich viele WM-Spiele Karten und ist da überall hingefahren – bis es meiner Schwiegermutter doch zuviel wurde. "Heinz, jetzt ist Schluss", hat sie ihm gesagt, und so hat er die Karten fürs Finale meiner Frau und mir überlassen.

Das war klasse, live dabei zu sein, als Deutschland Fußballweltmeister wurde: Die Atmosphäre im Stadion war großartig. Wir saßen auf Höhe des 16-Meter-Raums und haben die Tore unserer Mannschaft wunderbar sehen können. Das war einfach toll.

 


 

Hier sehen Sie einen knapp fünfminütigen Zusammenschnitt des Finales 1974 (Quelle: YouTube):