Reformpfarrer sieht "Leitungskrise" in katholischer Kirche

Reformpfarrer sieht "Leitungskrise" in katholischer Kirche
Der Sprecher der österreichischen innerkatholischen Reformbewegung, Helmut Schüller, beklagt eine Leitungskrise in der katholischen Kirche.

Eine "Glaubenskrise oder Kirchenkrise" gebe es dagegen nicht, sagte der Vorstand der österreichischen "Pfarrer-Initiative" am Samstag vor Journalisten in Mannheim am Rande des Katholikentages. Er forderte "Grundrechte" in der Kirche für alle Getauften, erst dann könne es einen ernsthaften Dialog in der Kirche geben. "'Die Menschen an der Basis müssen angemessen Gehör bekommen."

Bisher werde das Kirchenbild noch zu sehr von der Kirchenleitung, also einer Minderheit der Gläubigen, bestimmt, kritisierte der Reform-Theologe. Angesichts der Weigerung von Kirchenleitungen für notwendige Reformen rief der ehemalige Wiener Generalvikar Schüller die Gläubigen erneut zum Ungehorsam auf. Ohne Veränderungen gehe die Kirche ins "gesellschaftliche Ghetto", sagte er.

Die Pfarrer-Initiative wird nach eigenen Angaben von 400 Priestern und mehr als 2.000 Laien in Österreich unterstützt. Ähnliche Gruppierungen gibt es auch in anderen Ländern, etwa in Irland. Mit einem "Aufruf zum Ungehorsam" hatte Schüller im Juni 2011 bereits in Österreich für Aufruhr in der Kirche gesorgt. In dem Papier wird die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt gefordert.