Essen, Berlin (epd). Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) dringt angesichts der katastrophalen Lage im Bürgerkriegsland Sudan auf größere internationale Anstrengungen zur Lösung des Konflikts. Es handele sich „um die derzeit größte humanitäre Krise weltweit“, sagte die Ministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Wir brauchen dringend eine politische Lösung - angefangen mit einem stabilen Waffenstillstand.“ Der komme in diesem furchtbaren Bürgerkrieg aber nicht von allein, dazu brauche es „sofort größere Unterstützung der internationalen Gemeinschaft“.
Die Berichte und Bilder aus dem Konflikt seien „zutiefst erschütternd“, sagte die Entwicklungsministerin. „Die Lage besorgt mich sehr!“ Der Sudan dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Die Bundesregierung habe weitere Unterstützung zugesagt. Dazu gehörten etwa Schutzräume für Kinder und Frauen, die von dem Konflikt besonders stark betroffen seien. Deutschland unterstütze auch die Nachbarländer bei der Aufnahme und Versorgung der Millionen Geflüchteten.
Machtkampf zwischen Armee und Miliz
Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. Hintergrund ist auch die Kontrolle über wertvolle Ressourcen wie Gold. Seitdem herrscht ein brutaler Konflikt zwischen der Armee und den Milizionären der „Rapid Support Forces“ (RSF). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte berichtet etwa von Massenmorden, ethnisch motivierten Hinrichtungen, sexueller Gewalt sowie Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen in dem afrikanischen Land.


