Ex-Kanzlerin Merkel: Bin "Feministin, aber auf meine Art"

Ex-Kanzlerin Merkel: Bin "Feministin, aber auf meine Art"
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht auf dem Weg zu gesellschaftlicher Gleichberechtigung von Frau und Mann noch viel zu tun. Sie ist für "Fördermaßnahmen".

Hamburg (epd). Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert die männliche Dominanz in der aktuellen Politik. „Wenn man so manche Koalitionsausschuss-Bilder sieht, dann freut man sich, dass es Bärbel Bas gibt“, sagte die 71-Jährige mit Blick auf die SPD-Chefin und Bundesarbeitsministerin im Gespräch mit „stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz im Format „Stern Stunde“. Im Koalitionsausschuss ist Bas die einzige Frau unter anderem neben Kanzler Friedrich Merz (CDU) und ihrem Co-SPD-Chef Lars Klingbeil, der Vizekanzler und Bundesfinanzminister ist.

Merkel verwies in dem am Donnerstagabend vorab veröffentlichten Interview auf den Artikel 3 des Grundgesetzes, der die Gleichberechtigung von Mann und Frau festlegt. „Ohne Fördermaßnahmen setzt sich Artikel 3 Grundgesetz (...) nicht durch, nur weil wir in einer freiheitlichen Gesellschaft leben“, unterstrich die CDU-Politikerin, die von 2005 bis 2021 Regierungschefin war. Sie plädierte dafür, solche Maßnahmen zu ergreifen: „Es heißt oft, es gibt keine Frauen. Doch dann macht man es verbindlich und dann finden sich auf einmal doch jede Menge Frauen, die das prima machen“, erklärte Merkel.

Die ehemalige Kanzlerin betonte zudem, sie sei „Feministin, aber auf meine Art“.