Wohnort entscheidet oft über Wirksamkeit von Kinderrechten

Wohnort entscheidet oft über Wirksamkeit von Kinderrechten
Bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention gibt es in Deutschland noch großen Nachholbedarf. Am besten schneiden in einem vergleichenden Index Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen ab.

Berlin (epd). Die Länder Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen schneiden bei der Umsetzung von Kinderrechten bundesweit am besten ab. Das hat der am Donnerstag in Berlin vorgestellte aktuelle „Kinderrechte-Index 2025“ des Deutschen Kinderhilfswerks ergeben. Demnach liegen Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen im Durchschnitt. Schlusslichter sind Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt.

Der „Kinderrechte-Index“ überprüft 101 Indikatoren, die auf der 1990 ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention basieren. Untersucht werden unter anderem die Rechte auf Beteiligung, Schutz, Gesundheit, einen angemessenen Lebensstandard sowie Teilnahme am kulturellen Leben. Insgesamt zeige sich, dass es bei der Umsetzung noch großen Nachholbedarf gibt, sagte die Vizepräsidentin des Kinderhilfswerks, Anne Lütkes. Vielfach entscheide der Wohnort darüber, inwiefern Kinderrechte verwirklicht werden.

Große Unterschiede

Dabei sind die Bundesländer in einzelnen Bereichen unterschiedlich weit. So liegen bei der Umsetzung des Rechts auf Beteiligung Bremen, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen weit vorne. Das Recht auf Schutz setzen laut Index Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein vergleichsweise am besten um.

Beim Recht auf Gesundheit schneiden Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Sachsen und Thüringen am besten ab. Beim Thema Lebensstandard sind es Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.