Bundesminister Schäuble: Junge nicht gegen Alte ausspielen

Bundesminister Schäuble: Junge nicht gegen Alte ausspielen
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat davor gewarnt, in der Debatte über die Staatsverschuldung Junge gegen Alte auszuspielen. Das wäre gefährlich, sagte der CDU-Politiker und Protestant am Freitag auf dem Mannheimer Katholikentag. Der Zusammenhalt der Generationen sei ganz wichtig.

Der Finanzminister nahm an einer Veranstaltung "Wir sind der Schuldenstaat - Leben wir auf Kosten der kommenden Generation?" teil. Schäuble widersprach Darstellungen, die öffentliche Verschuldung gehe zu Lasten der jungen Menschen. Den jungen Leuten sollte nicht eingeredet werden, sie gingen unter schlechteren Bedingungen in ihr Leben hinein. Die Startchancen für die Jugend heute seien weit besser als in der Vergangenheit, sagte er mit Hinweis auf Ausbildung, Infrastruktur und Vererbung privater Vermögen.

Nachdrücklich sprach sich das Regierungsmitglied dagegen aus, das biblische Erlassjahr auf die öffentliche und private Verschuldung anzuwenden. Dieses Modell bedeute Geldentwertung und Währungsreform. Unter Hinweis auf die Überschuldung von Privathaushalten sowie von Kommunen und Bundesländern warb der Grünen-Politiker Gerhard Schick für ein Erlassjahr nach biblischem Vorbild. "Wo der Schuldenberg nicht mehr tragfähig ist, braucht es einen Neuanfang", sagte der Bundestagsabgeordnete.