Historisches Archiv Krupp stellt 60.000 Fotografien online

Historisches Archiv Krupp stellt 60.000 Fotografien online
Das 1905 gegründete Historische Archiv Krupp zählt zu den ältesten Wirtschaftsarchiven. Unter den zehn Regalkilometern an Archivalien befinden sich auch Fotos aus der Unternehmensgeschichte. Zehntausende sind nun digital einsehbar.

Essen (epd). Das Historische Archiv Krupp stellt rund 60.000 Fotografien der Krupp-Werksfotografie aus dem Zeitraum von 1945 bis 1960 online. Auf dem Portal archive.nrw.de sind sie nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, wie die Krupp Stiftung am Dienstag in Essen mitteilte. Die Aufnahmen stammen aus einem Bestand, der insgesamt 600.000 Motive aus den Nachkriegsjahren bis 1999 umfasst. Bislang konnten die Aufnahmen nur persönlich im Historischen Archiv Krupp in Essen eingesehen werden.

Das Historische Archiv Krupp verwahrt nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 2,5 Millionen Fotografien. Sie gehen zurück bis in die 1840er Jahre und stammen aus dem Bestand der Familie Krupp und vorrangig dem früheren Krupp-Konzern. Der sogenannte Bestand „F 4“ umfasst alle Aufnahmen, die zwischen 1945 und 1999 aufgenommen wurden. Dies seien insgesamt rund 600.000 Motive auf rund 100.000 Negativfilmstreifen.

Einzigartige Quelle für Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte

Dieser Fundus wurde mit Fördermitteln aus dem Programm „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Digitalprogramm „WissensWandel“ systematisch digitalisiert, wie die Stiftung erklärte. Nach und nach würden die Bilder online gestellt und seien eine einzigartige Quelle für Unternehmens-, Wirtschafts- und Fotografiegeschichte. Zu sehen sind Betriebsanlagen, Produkte und Beschäftigte, weltweite Aktivitäten der Firma Krupp, Messen und Ausstellungen sowie Einrichtungen der betrieblichen Sozialpolitik.

Eigentümerin des Archivs ist die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Im Jahr 2023 hatte sie das 150-jährige Bestehen der Villa Hügel in Essen gefeiert. Das Gebäude mit fast 270 Räumen war der repräsentative ehemalige Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp und ist seit 1953 für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Essener Stahl- und Rüstungsunternehmen Krupp galt vor allem im Nationalsozialismus als Waffenschmiede Deutschlands.