Menschenrechtler beklagen Zustände in Texas-Einwanderungshaftlager

Menschenrechtler beklagen Zustände in Texas-Einwanderungshaftlager
Menschenrechtler in den USA fordern die Schließung eines Einwanderungshaftlagers in Texas. Dort herrschten Schmutz, Gewalt, Hunger und fehlende Medikamente.

Washington (epd). In den USA haben Menschenrechtler und der Bürgerrechtsverband ACLU schwere Missstände und Gewalt im Einwanderungshaftlager „Camp East Montana“ auf dem Militärstützpunkt Fort Bliss in Texas angeprangert. Die Vorwürfe wurden am Montag in einem 19-seitigen Brief an die Einwanderungsbehörde ICE und den Stützpunktkommandanten erhoben. Das Zeltlager mit über 2.700 Migranten gilt als größte Abschiebe-Einrichtung. Laut dem Brief leben Inhaftierte in schmutzigen Zelten zu 72 Personen, Abwasser flutet Essensbereiche, Mahlzeiten fehlen und Medikamente werden verweigert.

Das Lager müsse geschlossen werden, so die Bürgerrechtler. Beamte in Fort Bliss hätten zudem häufig „unangemessene Gewalt“ angewendet, in manchen Fällen mit „missbräuchlichem sexuellem Kontakt“, hieß es weiter. Die Berichte basieren auf Interviews mit 45 Inhaftierten. Ein Teenager berichtete, bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen worden zu sein. Nicht-mexikanische Migranten seien gefesselt zur Grenze nach Mexiko gebracht worden.

„Schockierender Anstieg“

Auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump hat die Einwanderungsbehörde ICE Hunderttausende Menschen festgenommen. Nach Angaben der Datenforschungsgruppe Transactional Records Access Clearinghouse an der Syracuse Universität in New York wurden Mitte November 65.135 Menschen von der Einwanderungsbehörde ICE inhaftiert.

Demokratische Politiker legten einen Gesetzentwurf zur Abschiebehaft vor. Abgeordnete Pramila Jayapal sprach von einem „schockierenden Anstieg“ der Inhaftierung unter erschreckenden Bedingungen. Der Sender „Fox News“ zitierte Tricia McLaughlin vom Heimatschutzministerium, die das bestritt und sagte, viele Inhaftierte erhielten gute medizinische Betreuung. Jayapal kritisierte, dass viele Haftanstalten von profitorientierten Firmen betrieben werden, die Republikaner finanziell unterstützen.