Studie: 500.000 Schüler könnten Musikschulunterricht verlieren

Studie: 500.000 Schüler könnten Musikschulunterricht verlieren
Steigende Nachfrage trifft auf Lehrerinnen und Lehrer vor der Rente: In zehn Jahren könnte nur jede vierte Stelle an einer Musikschule mit einer qualifizierten Lehrkraft nachbesetzt werden. Mehrere Verbände fordern Gegenmaßnahmen.

Berlin (epd). In den kommenden Jahren sollen einer Studie zufolge mindestens 500.000 Kinder aufgrund von Lehrkräftemangel keinen Unterricht in Musikschulen mehr erhalten. Bis 2035 würden rund 14.700 Musikschulkräfte in den Ruhestand gehen, teilten die an der „MiKADO-Musik“-Studie beteiligten Institutionen am Dienstag in Berlin mit. Demgegenüber stünden lediglich rund 4.000 Absolventinnen und Absolventen. Damit könnten in zehn Jahren etwa drei Viertel der freien Stellen nicht mit entsprechend qualifizierten Musikschullehrkräften besetzt werden.

Die Präsidentin des Deutschen Musikrats, Lydia Grün, nennt die Ergebnisse der Studie einen „deutlichen Weckruf“. Der Deutsche Musikrat fordert daher gemeinsam mit dem Verband deutscher Musikschulen und der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen eine bessere Nachwuchsgewinnung sowie mehr praxisorientierte Studienplätze.

Attraktivere Arbeitsbedingungen

Außerdem sollen regionale Kooperationen zwischen Hochschulen und öffentlichen Musikschulen gefördert und die Arbeitsbedingungen an Musikschulen attraktiver werden. Zudem müsse eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Sicherung der außerschulischen musikalischen Bildung eingesetzt werden.

Die „MiKADO-Musik“-Studie („Mangel an Nachwuchs im Künstlerisch-Pädagogischen Bereich an Ausbildungsinstituten in Deutschland und Österreich“) entstand den Angaben zufolge auf gemeinsame Initiative der „Arbeitsgemeinschaft der Leitenden pädagogischer Studiengänge“ und des „Ausschusses Künstlerisch-Pädagogische Studiengänge“ der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen.