Katholische Bischöfe und Laien diskutieren über Kirchenreformen

Katholische Bischöfe und Laien diskutieren über Kirchenreformen
Seit fast sechs Jahren arbeiten katholische Bischöfe und Laien an verschiedenen Reformen, die die Kirche machtdurchlässiger und vertrauenswürdiger machen sollen. In Zukunft will die Kirchenbasis mitentscheiden. Dafür soll es ein neues Gremium geben.

Fulda (epd). Katholische Bischöfe und Laienvertreter haben ihren Dialog über notwendige Veränderungen in der Kirche infolge der Missbrauchskrise fortgesetzt. In Fulda tagt bis Samstag zum fünften und letzten Mal der sogenannte Synodale Ausschuss, ein Gremium mit knapp 70 Mitgliedern, mit Vertretern der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, wie Bischofskonferenz und Zentralkomitee am Freitag in Fulda mitteilten.

Bei der Tagung des Ausschusses soll eine Satzung für ein bundesweites synodales Gremium, eine Synodalkonferenz, beraten werden. „Wir sind in der entscheidenden Phase, ein bundesweites synodales Gremium auf den Weg zu bringen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, laut Mitteilung. Der Limburger Bischof ist Präsident des Synodalen Ausschusses. Er war zusammen mit weiteren Bischöfen vergangene Woche nach Rom gereist, um mit dem Vatikan die Pläne für das neue Gremium abzustimmen. Diese hatten immer wieder zu Interventionen aus der Kurie geführt.

Beschluss zu synodalem Gremium erwartet

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und Präsidentin des Ausschusses, Irme Stetter-Karp, sagte, der Ausschuss habe seine Hauptaufgabe erfüllt, wenn er die Satzung eines künftigen synodalen Gremiums beschließe. Wenn das gelinge, werde es in Deutschland ein Gremium auf überdiözesaner Ebene geben, in dem Bischöfe und Laien mit gleichem Stimmrecht gemeinsam beraten und entscheiden.

Der Synodale Ausschuss ist die Fortsetzung des Reformdialogs Synodaler Weg. Dieser war 2019 von Bischöfen und Laien in Deutschland als Reaktion auf die Vertrauenskrise infolge kirchlicher Missbrauchsskandale ins Leben gerufen worden. Bis März 2023 wurden zunächst mehr als ein Dutzend Reformvorschläge erarbeitet, unter anderem für mehr Gewaltenteilung und Frauenrechte in der katholischen Kirche. Der Ausschuss ist eine Art Zwischengremium, das auch die Umsetzung der Beschlüsse in den 27 katholischen Bistümern evaluieren soll. Ende Januar tritt dann die Synodalversammlung des Synodalen Wegs zum letzten Mal in Stuttgart zusammen.