Bonn (epd). Die evangelische Friedensarbeit hat begrüßt, dass das geplante Wehrdienst-Modernisierungsgesetz weiter auf die Freiwilligkeit bei der Rekrutierung von Soldatinnen und Soldaten setzt. Neben der Werbung für den Wehrdienst sollten allerdings alle jungen, volljährig gewordenen Menschen auch über Möglichkeiten eines Freiwilligendienstes im In- und Ausland oder im Zivil- und Katastrophenschutz informiert werden, teilten die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung (EAK) am Dienstag in Bonn mit. Dies könnte zu einer „Kultur selbstverständlicher Freiwilligkeit“ führen. Der Regierungsentwurf befindet sich derzeit in der parlamentarischen Beratung.
Noch Klärung nötig
Dazu würden ein Rechtsanspruch auf einen vom Bund geförderten Freiwilligendienst im In- und Ausland sowie ein den Lebensunterhalt sicherndes, vom Bund finanziertes Freiwilligengeld gehören, machten beide Friedensverbände deutlich. Das geplante Wehrdienst-Modernisierungsgesetz habe insgesamt noch zahlreiche offene Punkte, die einer Klärung bedürften.
„Zivildienst nicht realistisch“
Einen erneuten Zivildienst in der früheren Form sehen beide Friedensverbände als nicht realistisch an. Die Strukturen dafür würden mittlerweile fehlen, ein Zivildienst führe zudem nicht wie Freiwilligendienste zu einem nachhaltigen, gesellschaftlichen Engagement, außerdem bestünde die Gefahr, dass Zivildienstleistende qualifizierte Arbeitskräfte gerade in der Pflege ersetzen würden.




