Treibstoffkrise: Malische Stadt Mopti seit einem Monat ohne Strom

Treibstoffkrise: Malische Stadt Mopti seit einem Monat ohne Strom
Seit einem Monat haben die Menschen in der malischen Stadt Mopti keinen Strom. Die Terrorgruppe JNIM setzt Treibstoffknappheit ein, um die Junta in der Sahelregion zu destabilisieren.

Bamako, Dakar (epd). Die malische Stadt Mopti ist seit genau einem Monat von der Stromversorgung abgeschnitten. Wie der französische Sender RFI am Mittwoch (Ortszeit) berichtete, leidet die Stadt mit mehr als 560.000 Einwohnerinnen und Einwohnern unter den Folgen des Treibstoffembargos, das Anfang September von der Terrororganisation JNIM verhängt wurde.

Aufgrund der generell lückenhaften staatlichen Versorgung mit Strom haben viele Privathaushalte zusätzlich Generatoren, um sich mit Elektrizität zu versorgen. Diese Generatoren benötigen jedoch Treibstoff, an dem es aktuell massiv mangelt. Lediglich das Krankenhaus in der Stadt kann momentan bestimmte Dienste durch Solarpaneele aufrechterhalten. Bewohnerinnen und Bewohner können mit Hilfe von Solarstrom auch ihre Telefone laden.

JNIM blockiert Import von Treibstoff

Seit September blockiert die islamistische Terrororganisation JNIM den Import von Kraftstoff nach Mali aus den Nachbarländern. Dabei greifen die Dschihadisten Tanklastwagen an, die insbesondere aus Senegal und der Elfenbeinküste kommen. Die Strategie der Gruppe besteht darin, die seit 2021 regierende Junta zu destabilisieren.

Die mit dem Al-Kaida-Netzwerk verbundene Terrorgruppe JNIM (Jamaat Nusrat al-Islam wal-Muslimin) wurde 2017 gegründet und ist ein Zusammenschluss verschiedener dschihadistischer Gruppen, die grenzübergreifend in der Sahelregion operieren. Immer wieder verübt die Gruppe Anschläge. Auch in der Hauptstadt Bamako ist die Versorgungslage prekär. Wegen der angespannten Lage wurde der Unterricht an Schulen und Universitäten in dem Land für zwei Wochen, bis zum 10. November, ausgesetzt. Deutschland, die USA und mehr als ein Dutzend weitere Länder haben ihren Staatsangehörigen geraten, das Land zu verlassen.