Berlin, Potsdam (epd). In der Berliner Synagoge Rykestraße werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Die in Tel Aviv geborene Alisa Bach und die im ukrainischen Charkiw geborene Alla Mitelman wurden am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg ausgebildet. Zu der Ordinationsfeier mit rund 200 geladenen Gästen in Deutschlands größter Synagoge werden auch Bildungsministerin Karin Prien (CDU) und Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) zu Grußworten erwartet, wie das Kolleg in Potsdam mitteilte.
Mitwirkende sind unter anderem der Leiter des Rabbinerseminars am Abraham-Geiger-Kolleg, Rabbiner Andreas Nachama, die Vorsitzende der Union progressiver Juden in Deutschland, Irith Michelsohn, die Londoner Rabbinerin Lea Mühlstein und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe.
Liberale Strömung des Judentums
Das Abraham-Geiger-Kolleg ist die erste akademische Rabbiner-Ausbildungsstätte in Deutschland nach der Schoah. Es gehört zur liberalen Strömung des Judentums. Bislang hat das Kolleg nach eigenen Angaben 37 Rabbiner und 18 Kantoren ordiniert. Aktuell hat das Kolleg 17 Studierende.
Anfang 2023 hatte die Jüdische Gemeinde Berlin die Trägerschaft für das Kolleg übernommen, nachdem Vorwürfe unter anderem des Machtmissbrauchs gegen die vorherige Leitung erhoben worden waren. Die Förderung durch den Bund wurde 2024 eingestellt, weil Zweifel an der Eignung der Gemeinde als Trägerin aufkamen.



