USA: Landesweiter Protest gegen "König Trump"

USA: Landesweiter Protest gegen "König Trump"

Washington (epd). Rund sieben Millionen Menschen haben am Samstag nach Angaben der Veranstalter in den USA gegen Präsident Donald Trump demonstriert. Es gab demnach mehr als 2.700 Kundgebungen in allen 50 US-Bundesstaaten. Die „No Kings“-Bewegung (keine Könige) verurteilt das ihrer Ansicht nach zunehmend autoritäre Vorgehen des US-Präsidenten, besonders Massenabschiebungen, das Entsenden der Nationalgarde in Städte, die Präsenz maskierter Sicherheitsbeamter in den Straßen und die Einschüchterung Andersdenkender.

Allein in New York nahmen mehr als 100.000 Menschen an friedlichen Kundgebungen gegen Trump teil, wie die Polizei auf X mitteilte. Es dürfte eine der größten Protestaktionen der US-Geschichte gewesen sein. Die Auseinandersetzung um Trumps Umgang mit Rechtsstaatlichkeit steht im Zentrum der politischen Konflikte in den USA.

Auf Plakaten der Demonstrationsteilnehmer standen Parolen wie „Veteranen haben für Freiheit gekämpft, nicht Faschismus“, „Keine Diktatoren“, „Wir, das Volk, sind nicht der Feind“ oder „Wer einen Clown wählt, kriegt einen Zirkus“. Fernsehbilder zeigten Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters, darunter Familien mit Kindern.

Die Mitbegründerin der Demokratieorganisation „Indivisibe“, Leah Greenberg, sagte in Washington, „normale Menschen“ verstünden, dass die Rettung der Demokratie nicht den Politikern überlassen werden dürfe. Man dürfe nicht „vorbeugend gehorchen“. Es sei durch und durch amerikanisch, dass die Gesellschaft sich erhebe, wenn ein Tyrann droht.

In Kansas City im US-Staat Missouri warnte ein Sprecher des Bürgerrechtsverbands NAACP, Pastor Rodney Williams, Amerika stecke in einer moralischen Krise. Menschen des Glaubens müssten sich erheben. Der Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders kritisierte Vorwürfe republikanischer Politiker, dass die Bewegung gegen Trump Amerika hasse. „Millionen sind gekommen, weil wir Amerika lieben“, sagte Sanders.

Wie CNN berichtete, wurden die Demonstranten von Republikanern beschimpft. Im Kern der Demokratischen Partei stünden „Hamas-Terroristen, illegale Einwanderer und gewalttätige Kriminelle“, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, laut CNN . Die Kundgebungen verliefen Medienberichten zufolge friedlich.

Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts „Pew Research Center“ Anfang Oktober sind 69 Prozent der US-Amerikaner der Ansicht, Trump versuche, als Präsident mehr Macht auszuüben als seine Vorgänger. Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten gaben an, Trump wolle seine Gegner bestrafen, und 61 Prozent sagten, der Präsident nutze sein Amt, um Freunde und Familienmitglieder zu bereichern. Dagegen erklärten 73 Prozent der Republikaner, Trump habe das Ansehen der USA in der Welt verbessert. Pew befragte 3.455 erwachsene US-Amerikaner.