Stuttgart (epd). Die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart hat einen weiteren Mann wegen der Unterstützung der mutmaßlich rechtsterroristischen „Kaiserreichsgruppe“ angeklagt. Dem Beschuldigten aus dem Landkreis Freudenstadt werden die Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sowie Beihilfe zum Hochverrat vorgeworfen, wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte. Das Verfahren wird vor dem Oberlandesgericht Stuttgart geführt.
Die „Kaiserreichsgruppe“ plante laut Anklage den gewaltsamen Umsturz in Deutschland. Sie wollte die demokratische Grundordnung beseitigen und durch ein autoritäres System nach dem Vorbild des Kaiserreichs von 1871 ersetzen. Dafür sollte durch Sprengstoffanschläge auf die Energieinfrastruktur ein wochenlanger Stromausfall provoziert werden. Zudem plante die Gruppe die Entführung des damaligen Gesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Mit diesen Taten sollten bürgerkriegsähnliche Zustände ausgelöst werden, um die Bundesregierung zu Fall zu bringen.
Der jetzt angeklagte Mann soll die Umsturzpläne der Gruppe gekannt und im April 2022 an einem Treffen in Brandenburg teilgenommen haben. Dort habe er sich an der Ausarbeitung beteiligt. Zudem legt ihm die Ankalge zur Last, ein Formular zur Besetzung von Ämtern in einer neuen Regierung in einen Gruppen-Chat gestellt zu haben. Gesucht wurden den Angaben zufolge Kandidaten für den „Reichskanzler“ und einen „Reichsverweser“.
Führende Mitglieder der Vereinigung wurden bereits im März 2025 vom Oberlandesgericht Koblenz verurteilt.