Potsdam (epd). Die Klimakrise verschärft sich einer internationalen Studie zufolge deutlich. Der weltweit erste sogenannte Kipppunkt sei bereits erreicht, teilte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unter Berufung auf die am Montag veröffentlichte Studie mit. Anzeichen dafür sei das großflächige Absterben von Korallenriffen. Es komme nun darauf an, Ausmaß und Dauer eines möglichen Überschreitens der 1,5-Grad-Celsius-Grenze bei der Erderwärmung so gering wie möglich halten. Jedes Zehntelgrad und jedes zusätzliche Jahr über dieser Schwelle erhöhten das Risiko, unumkehrbare Veränderungen auszulösen.
Die Studie „Global Tipping Points Report 2025“ wurde den Angaben zufolge von 160 Forschenden von mehr als 80 Institutionen erstellt. Auch positive Entwicklungen würden benannt, darunter Fortschritte bei der Solar- und Windenergie weltweit, bei der Einführung von Elektrofahrzeugen, Batteriespeichern und Wärmepumpen in führenden Märkten, hieß es. Der Bericht zeige, dass diese Technologien bereits jetzt die Energiesysteme spürbar verändern. Diese Entwicklung müsse deutlich beschleunigt werden.
Die wachsenden Risiken durch den Klimawandel beträfen zentrale Erdsysteme, darunter Meeresströmungen, polare Eisschilde und Regenwälder, hieß es. Die derzeitige globale Erwärmung liege bei etwa 1,3 bis 1,4 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Weitere kritische Komponenten des Erdsystems wie der bislang dauerhaft gefrorene Permafrostboden könnten ihre Kipppunkte bereits erreichen, wenn die globale Erwärmung die 1,5-Grad-Celsius-Marke knapp überschreitet.