Genf (epd). Der jahrelange bewaffnete Konflikt im Nordosten Mosambiks ist laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR erneut eskaliert. Nahezu 22.000 Menschen seien innerhalb einer Woche Ende September vor der Gewalt zwischen Dschihadisten und Sicherheitskräften in der nordöstlichen Provinz Cabo Delgado geflüchtet, teilte das UNHCR am Dienstag in Genf mit. Seit Beginn der Angriffe durch islamistische Terroristen 2017 seien mehr als 1,3 Millionen Menschen vertrieben worden. Nun habe die Gewalt erstmals alle 17 Bezirke der Provinz Cabo Delgado erfasst.
Auch Zivilisten sind dem UNHCR zufolge weiter Ziel von tödlichen Angriffen. Kinder gehörten zu den am stärksten Betroffenen, dabei gebe es Berichte über Zwangsrekrutierungen. Frauen und Mädchen seien sexueller Gewalt ausgesetzt, insbesondere wenn sie entfernt von den Vertriebenenlagern Wasser oder Brennholz sammelten. Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen hätten Schwierigkeiten, zu fliehen. Die islamistischen Terroristen versuchen in dem Gebiet, die Macht an sich zu reißen und schließlich ganz Mosambik zu beherrschen.
Die nördliche Provinz Cabo Delgado ist seit 2017 Schauplatz von Gewalt und Vertreibungen durch bewaffnete Gruppen. Immer wieder greifen islamistische Kämpfer staatliche Einrichtungen, Siedlungen und die Zivilbevölkerung an.