Haseloff: Terroranschlag von Halle "hat unser Land verändert"

Haseloff: Terroranschlag von Halle "hat unser Land verändert"

Halle (epd). Halle erinnert am Donnerstag an den Anschlag auf die Synagoge vom 9. Oktober 2019. Zum Gedenken werden unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sowie der Bundesopferbeauftragte Roland Weber und die Opferbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt, Gabriele Theren, erwartet. Nach Angaben eines Stadtsprechers ist zunächst um 12 Uhr, dem damaligen Anschlagszeitpunkt, ein stilles Gedenken an der Synagoge geplant. Zudem werden stadtweit die Kirchenglocken läuten.

Geplant sind weiterhin unter anderem ein Gedenkrundgang zu den Tatorten des Anschlags und eine Andacht. Ausrichter sind die Jüdische Gemeinde zu Halle (Saale), der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalekreis und weitere Akteure.

Ministerpräsident Haseloff nannte am Mittwoch den Terroranschlag „eine tiefe Zäsur“, die das Land verändert habe. Antisemitismus und Rassismus würden die „Grundlagen unseres demokratischen Staates“ gefährden. Der Bundesopferbeauftragte sprach von einem „brutalen Akt des Hasses“.

Am 9. Oktober 2019, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, hatte der Rechtsterrorist Stephan B. einen Anschlag auf die Synagoge verübt und dabei die 40-jährige Jana S. vor dem Gotteshaus getötet. Sein Versuch, in die Synagoge einzudringen, scheiterte an der Tür. An einem Imbiss tötete der Attentäter danach den 20-jährigen Kevin S.. Zwei weitere Menschen verletzte er auf seiner Flucht schwer.

B. verbüßt eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen zweifachen Mordes, versuchten Mordes sowie weiterer Delikte.