Weimer: Hass auf Juden hat sich hemmungslos ausgebreitet

Weimer: Hass auf Juden hat sich hemmungslos ausgebreitet

Osnabrück (epd). Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich nach den Worten von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) „der Hass auf Juden und jüdisches Leben in Deutschland fast hemmungslos ausgebreitet“. Es könne nicht sein, „dass sich Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland nicht sicher fühlen“, sagte Weimer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Sonntag). Die Bundesregierung sei gefordert, alles zu tun, damit wieder ein „normales“ Miteinander möglich sei.

An Kunst und Kultur appellierte Weimer, den Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober als „Tag der Trauer“ zu respektieren. „Kultur kann kritisieren, Kultur kann provozieren. Da stehe ich an der Seite der Freiheit der Kultur.“ Kritik an der Politik der israelischen Regierung könne jeder äußern. Doch sollten Repräsentanten von Kunst und Kultur sich auch klarmachen, dass der 7. Oktober ein Tag der Trauer sei.

„Wer antisemitische Aktionen in Kultureinrichtungen des Bundes plant, kann dafür keine Bühne bekommen“, erklärte Weimer. Dies gelte am 7. Oktober besonders, „aber an jedem anderen Tag auch“. Antisemitismus könne nicht die Antwort auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas sein.

Am 7. Oktober jährt sich der Terrorangriff der Hamas auf Israel zum zweiten Mal. Bei dem Massaker wurden rund 1.200 Menschen in Israel getötet, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Der 7. Oktober gilt als der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust. Der Angriff löste den Krieg zwischen Israel und der Hamas aus, dem im Gaza-Streifen Zehntausende Menschen zum Opfer fielen.