Deutschlandticket: Städtetag wirbt für kostenabhängigen Zuschuss

Deutschlandticket: Städtetag wirbt für kostenabhängigen Zuschuss

Berlin (epd). Der Deutsche Städtetag fordert von Bund und Ländern, die eigenen Zuschüsse zum Deutschlandticket nicht einzufrieren. Es sei schwierig, den Zuschuss für das Ticket jeweils bei 1,5 Milliarden Euro zu lassen, sagte Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt der „Rheinischen Post“ (Freitag). Bund und Länder sollten die künftige Finanzierung noch einmal überdenken.

Die Verkehrsminister der Länder hatten bei ihrer Sonderkonferenz in der vergangenen Woche eine Erhöhung des Deutschlandticketpreises für Nutzerinnen und Nutzer im kommenden Jahr von 58 auf 63 Euro pro Monat beschlossen. Formell beschlossen wird die Erhöhung noch einmal im Bundesrat. Weitere Erhöhungen sollen sich in den kommenden Jahren an einem noch zu bestimmenden Index orientieren.

„Die erhöhten Ticketpreise ab 2026 können dazu beitragen, die aktuelle Finanzierungslücke für das Deutschlandticket von bis zu 800 Millionen Euro im Jahr 2026 zu schließen“, erklärte Schuchardt. Auch der Kostenindex ab 2027 sei sinnvoll, um Kostensteigerungen bei Energie, Personal und Betriebskosten einzupreisen. „Aus unserer Sicht wäre es ebenso sinnvoll, wenn auch Bund und die Länder ihre Zuschüsse gemäß dem Kostenindex dynamisieren“, betonte er. „Das würde sich bis Ende 2029 dämpfend auf die Ticketkosten für Nutzerinnen und Nutzern auswirken und den dauerhaften Erfolg des Deutschlandtickets sichern.“

Im Sommer vor drei Jahren kostete das Deutschlandticket 9 Euro. Im Mai 2023 stieg der Preis auf 49 Euro. Seit diesem Jahr liegt er bei 58 Euro. Nach offiziellen Angaben wird das Ticket von 14 Millionen Menschen genutzt. Sozialverbände, der Bund Naturschutz und Studierendenvertretungen hatten vor einer Erhöhung des Preises für das bundesweite Nahverkehrsticket gewarnt. Nach Einschätzung von Verkehrsforschern könnten sich die Nutzerzahlen bei einer Preiserhöhung auf 63 Euro halbieren.