New York (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat die Kriegsparteien in Nahost, in der Ukraine, im Sudan und andernorts auf der Welt zu einem Ende der Kampfhandlungen aufgerufen. Frieden sei die erste Pflicht der Vereinten Nationen, sagte Guterres zum Auftakt der Generaldebatte bei der 80. Vollversammlung der Vereinten Nationen am Dienstag in New York.
Im Gaza-Streifen habe das Ausmaß der Zerstörung und des Sterbens ein Ausmaß angenommen, wie er es in seiner Amtszeit als Generalsekretär noch nicht erlebt habe. Guterres forderte eine Waffenruhe zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas, eine Versorgung der Zivilbevölkerung und eine Freilassung der Geiseln.
In der Ukraine sei ein unaufhörliches Töten von Zivilisten und Zivilistinnen zu beobachten, das gestoppt werden müsse. Guterres dankte den USA und anderen Staaten für ihre Bemühungen, den großangelegten Angriffskrieg Russlands zu beenden, der vor mehr als drei Jahren begonnen hatte.
Auch im Sudan herrsche Gewalt, unter der vor allem Zivilisten zu leiden hätten. Der UN-Generalsekretär appellierte an alle ausländischen Kräfte, den Zufluss von Waffen für die Kriegsparteien im Sudan einzustellen.
Zu Beginn seiner Rede erinnerte Guterres an die Gründung der UN vor 80 Jahren, als sich nach den Millionen Toten und den Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges die Staaten für eine neue Gemeinsamkeit entschlossen hätten. Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, hatte zuvor die Generaldebatte eröffnet. Die Gründungsmitglieder der UN hatten am 26. Juni 1945 in San Francisco die Charta unterzeichnet, die am 24. Oktober desselben Jahres in Kraft trat.
Am ersten Tag der diesjährigen Generaldebatte sollte auch US-Präsident Donald Trump das Wort ergreifen. Für Deutschland wird Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Samstag sprechen. Die Generaldebatte endet am Montag nächster Woche.